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Nach 1,5 Jahren im Hanse Haus... Es ist viel passiert!

Auf dem Blog ist es ziemlich ruhig geworden, was allerdings nicht heißt, dass es rund um unser Haus ruhig geworden ist. Ganz im Gegenteil, es ist ziemlich viel passiert. Hanse Haus oder ihre Subunternehmen waren noch ein paar Mal da und es gibt leider immer noch Bedarf.

Ein Sorgenkind war unsere PV-Anlage. Als kurz vor Hausübergabe der Speicher geliefert und Inbetrieb genommen wurde, waren wir natürlich sehr glücklich. Endlich, gerade über den Sommer, autark leben. Voller Freude habe ich die Stromerzeugung im Webbrowser des Wechselrichters beobachtet. Bei einem Blick auf den Stromzähler ist mir allerdings aufgefallen, dass dieser trotz voller Batterie weiter gestiegen ist. Also habe ich die Firma, die für die PV-Anlage zuständig war, angerufen. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch kein Internet hatten (anderes Sorgenkind Telekom), konnte die Firma die Logdateien des Wechselrichters nicht auslesen. Einen Techniker vorbeizuschicken, weil der Kunde der Meinung ist, dass etwas nicht stimmt, ist heutzutage wohl nicht mehr üblich. Also bezogen wir in der Nacht weiter Strom aus dem Netz und nicht aus unserer vollen Batterie. Als wir endlich Internet hatten und die zuständige Firma die Logdateien eingesehen hatte, waren auch sie der Meinung, dass etwas nicht stimmt. Also kam ein Techniker vorbei und stellte fest, dass etwas falsch angeschlossen ist. Kann passieren, allerdings hat er behauptet, dass da jemand was umgeklemmt hat. Wir wissen aber sicher, dass er der letzte war, der an der Anlage dran war. Somit lief die Anlage erstmal. In der Weboberfläche wurde der Verbrauch schön aufgenommen. Hier kam es allerdings zu Unstimmigkeiten, da unser Haus anscheinend manchmal -9kWh pro Tag verbraucht hat. Ein negativer Wert macht natürlich gar keinen Sinn. Also wieder angerufen... Bei diesem Problem wusste man allerdings nicht mehr weiter und der Support des Herstellers des Wechselrichters wurde kontaktiert. Dieser schaltete sich über Teamviewer auf meinen Rechner um auf die Konfiguration des Wechselrichters zu schauen. Nach einer Minute wurde der Fehler gefunden. Es war ein Parameter falsch eingestellt. Nach einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass die Stromeinspeisung auf 2862W begrenzt ist. Eine Begrenzung der Einspeisung ist vorgeschrieben, wenn man kein Steuergerät des Netzbetreibers installiert haben möchte. Dann darf man nur 70% der Maximalleistung einspeisen. Wenn man eine Förderung der KFW in Anspruch nimmt bezüglich des KFW40+ Hauses (weil hier die Batterie mitgefördert wird), muss sogar auf 60% begrenzt werden. Unsere Maximalleistung beträgt 5040W. 60% davon sind 3024W. Also haben wir einen ganzen Sommer lang weniger eingespeist. Sehr ärgerlich. Auch diese Einstellung wurde dann Remote geändert.

Ein weiteres Sorgenkind war (oder ist) unsere Heizung. Als es letztes Jahr kalt wurde, waren wir ziemlich gespannt auf unsere Fußbodenheizung. Draußen wurde es kalt, im Haus wurde es kalt und es blieb kalt. Alse habe ich mich auf die Suche nach dem Problem gemacht. Ich habe festgestellt, dass die Handventile in den Fußbodenheizungsverteilern zugedreht waren. Ich war etwas verwundert, wie das sein kann, denn ich dachte, die einzelnen Heizkreise müssten eingestellt werden... Aber da es dann warm wurde, habe ich mir erst mal keine Gedanken mehr gemacht. Nach einiger Zeit habe ich mal wieder auf unserern Stromzähler geschaut und war über die hohe Zahl erstaunt und habe das Ganze ein wenig beobachtet. Wir haben pro Tag ca. 25-30 kWh verbraucht. Bei einem KFW40+ Haus? Da kann doch etwas nicht stimmen. Also habe ich mir die Mühe gemacht und mich in das Thema Fußbodenheizung + Luft-Wasser-Wärmepumpe eingelesen. Dort war immer wieder die Rede von einem hydraulischen Abgleich und einer Heizkurve. Alle Heizkreise unseres Verteilers waren voll aufgedreht. Nichts war nach der Berechnung eingestellt. Hanse Haus kam vorbei und hat die Verteiler richtig eingestellt. Zudem war die Heizkurve in der Wärmepumpe viel zu hoch eingestellt (Zudem waren noch einige andere Parameter falsch eingestellt). Dies hatte dann natürlich zur Folge, dass die Heizung volle Pulle geheizt hat und die Raumthermostate die Heizleistung immer ausbremsen musste. Dass man die Heizkurve bei der Inbetriebnahme der Heizung nicht perfekt einstellen kann ist verständlich. Aber zumindest die Standardparameter sollten richtig eingestellt sein und die Heizkreise gemäß der Berechnung...

Uns war aufgefallen, dass im Technikraum ein Abluftventil der Lüftungsanlage geplant, aber nicht vorhanden war. Also erneut Hanse Haus kontaktiert. Es dauerte nicht lang bis ein Mitarbeiter kam und das Abluftventil installiert hat. Zum Glück wurde nur das Loch in der Decke vergessen und der Abluftkanal war vorhanden. Das hat aber zur Folge, dass die Lüftung neu eingemessen werden muss, da es jetzt ein Abluftkanal mehr gibt.. Wir haben ein halbes Jahr auf diesen Termin gewartet. Im Oktober kam dann der Service-Techniker von Stiebel Eltron vorbei um die Lüftung einzumessen. Und jetzt kommt der Super-Gau. Er konnte die Lüftung nicht einstellen, weil die Drosselventile in der Luftverteilung nicht eingebaut sind. Ich habe natürlich gleich nachgefragt, wie der Kollege dann im Juni 2019 die Lüftung eingestellt hat. Die Antwort war kurz: Garnicht. Wir haben ein Inbetriebnahmeprotokoll von 2019, in dem bestätigt ist, dass alle Lüftungen gemäß den Vorgaben eingestellt sind, sogar die erst später installierte Abluft im Technikraum. Wir fragen uns, was der Kollege bei der Erstinbetriebnahme überhaupt gemacht hat? Heizung und Lüftung haben quasi nicht funktioniert. Achso stimmt, warmes Wasser hatten wir auf Anhieb. Auf eine Stellungnahme dazu warten wir jetzt seit 4 Wochen.

Um es kurz zusammenzufassen: Wir wohnen seit 1,5 Jahren in unserem Haus und die Lüftung ist nicht eingestellt. Dies ist nur aufgefallen, weil die Abluft im Technikraum vergessen wurde und ein kompetenter, ehrlicher Techniker von Stiebel Eltron geschickt wurde. Jetzt wissen wir auch, warum die Lüftung so laut war. Wir dachten die ganze Zeit das wäre normal. Vielleicht war das auch der Grund, warum die Luftfeuchtigkeit im Haus im Winter zum Teil bei unter 20% lag.

Wir wollen hervorheben, dass sich Hanse Haus immer schnell und zufriedenstellund um die Anliegen kümmert. Dies trifft leider nicht immer auf die Subunternehmen zu, wie wir bei der PV-Anlage und der Heizung feststellen mussten. Auch würde ich jedem empfehlen, sich mit den ganzen Sachen zu beschäftigen und zu hinterfragen, da sonst solche Mängel garnicht auffallen.


Aber neben den ganzen Problemen gibt es auch positive Dinge zu berichten. Mittlerweile ist die Außenanlage soweit angelegt, wir konnten im Sommer sehr oft auf der Terasse grillen und der Rasen wächst. Einen grünen Sichtschutz werden wir wahrscheinlich nächstes Jahr pflanzen. 



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